Was genau macht der Bikechef eigentlich?

Bikechef Stecker mit Text "Wie funktioniert der Bikechef"

Wir haben in letzter Zeit viele Fragen wie „Woher soll dieses Teil meinen Ladestatus wissen?“ oder „Wie lange dauert es bis ich damit meinen Akku volllade?“ bekommen.
Daraus schließen wir, dass es noch einiges an Aufklärungsarbeit gibt und wir den Bikechef und seine Funktionsweise noch nicht gut genug erklärt haben.

Das möchten wir hiermit nachholen.

Der Bikechef ist kein Ladegerät

Um eines vorweg zu nehmen, der Bikechef ist kein Ladegerät. Der Bikechef basiert auf einem so genannten „Smart Plug“ und ist somit mit jeglichem Ladesystem welches auf einem so genannten Schuko-Stecker (Normale Steckdose) basiert kompatibel. Geladen wird das E-Bike also immer noch mit dem vom Hersteller originalen Ladegerät.

Die Inbetriebnahme des Bikechefs

Der Bikechef kann Ihren Akkustand direkt nach dem auspacken NOCH NICHT messen. Das erklärt sich, da es noch keine Referenzdaten gibt mit denen der Bikechef Ihre aktuellen Ladedaten ermitteln könnte.

Ladestandsmessung durch Leistungsvergleich

Hier passiert die „Magie“. Der Bikechef ermittelt den Ladestand deines Akkus durch Vergleich der aktuellen Ladeleistung mit einer von dir zuvor aufgezeichneten Ladekurve.
Aber wie genau funktioniert das?
Um das zu verstehen gehen wir den Prozess einmal geistig durch:

  • Zuerst zeichnen wir eine Ladekurve auf. Wie genau das geht, findest du hier: Ladekurve aufzeichnen Wenn das abgeschlossen ist, erhalten wir eine Ladekurve (in diesem Beispiel nehmen wir ein Bosch E-Bike an):

    gelber Graph auf blauem Hintergrund
    BikeChef Ladekurve
  • Als nächstes kommt der schönste Teil: E-Biken. Da der Akku nach dem aufzeichen der Ladekurve voll ist, müssen wir den Akku entleeren bevor wir laden können.
  • Nach dem Heimkommen, stecken wir unser Ladegerät ganz normal an wie gewohnt. (der Bikechef muss natürlich verbunden sein: Also Steckdose->Bikechef->Ladegerät->Akku)
  • Anschließend können wir entweder den Knopf am Stecker drücken, oder in der App den Ladevorgang starten (persönlich verwenden wir meist den Knopf, da das Smartphone nicht immer in der Nähe ist). Nun beginnt der Ladevorgang.
  • Der Bikechef lädt nun eine volle Minute und ermittelt die durchschnittliche Leistung über diese Minute.
    Wir nehmen hier an, dass die Leistung ca. 180W in der ersten Minute beträgt.
  • Wenn wir diese Leistung nun mit der Ladekurve vergleichen, ergeben sich 2 mögliche Punkte:
    Nämlich entweder 45% oder 80% je nachdem ob die Leistung zunimmt oder abnimmt.
  • Wenn man nun eine Minute später 181W messen würde, kommen wieder 2 Punkte in Frage.
    Da wir aber zuvor 180W gemessen haben, kommen eigentlich nur noch die 46% in Frage (rot):
  • Deutlicher wird das ganze, wenn wir nach 30Minuten ca. 186W messen:
    hier ergibt sich wieder: tendenz-steigend also linker Bereich -> roter Wert -> 59%:
  • Also muss der Akku nun 59% SOC haben.

Genug geladen?

Als nächstes gilt zu überprüfen ob der Akku genug geladen wurde. Hierbei werden die in der App eingestellten Werte herangezogen.

Sind in der App zum Beispiel 70% Standard-Ladewert eingestellt, dann wird so lange geladen, bis der mit der zuvor besprochenenen Methode ermittelte SOC größer oder gleich groß 70 ist. In unserem Beispiel haben wir aktuell 59% müssen also noch weiter laden.

 

Eintrag in Ladestatistik

Wenn der SOC nun die 70% erreicht hat, bekommt der Bikechef das Signal abzuschalten -> Das Ladegerät wird Stromfrei geschalten.
Gleichzeitig wird der erste gemessene SOC: 45%  und der letzte: 70% in die Ladestatistik eingetragen und man kann seine eigenen Ladevorgänge immer nachvollziehen.

Zusammenfassung

Der Bikechef ermittelt den SOC also nur anhand der Ladeleistung und dessen Tendenz.
Durch diese simple Methode, lassen sich Akkus sehr genau messen und somit auch steuern.

Hinweis: Es empfiehlt sich den Akku trozdem alle paar Monate einmal voll zuladen.
Da zum einen manche Hersteller nur das so genannte „Top-End-balancing“ betreiben. Also das ausgleichen der einzelnen Zellen passiert nur wenn voll geladen wird.
Wenn man das E-Bike komplett volllädt (am besten mehrere Stunden , kann sich auch das BMS wieder neu Kalibrieren und die vom Bikechef angezeigten 80% stimmen auch wieder mit dem E-Bike überein.

Hinweis2: bei ca. jedem zehnten E-Bike kann der SOC nicht korrekt ermittelt werden. Der Bikechef passiert auf dem so genanten CC/CV Ladeverfahren. Dadurch ergeben sich ein steigender (vor ca. 80%) und ein fallender (nach 80%) Bereich. Und erst durch diese Unterschiede kann der Bikechef korrekt funktionieren. Der Marktanteil an anderen Ladeverfahren wie CP/CV oder gestuftes CC/CV ist jedoch sehr gering (ca. 10%).
Wenn du dich nun für einen Bikechef entschieden hast, und beim Aufzeichnen der Ladekurve merkst dass dein E-Bike ein Ladeverfahren aufweist welches nicht mit dem Bikechef kompatibel ist, kannst du ihn natürlich rückerstatten lassen.

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