Wie es zum Bikechef kam

Dustin und Reinhard sind zwei begeisterte E-Biker, welche sich jedoch aufgrund ihrer Tätigkeiten sehr gut mit Lithium Ionen Akkus auskannten. Dustin arbeitete nämlich eine Zeit lang bei der AVL und entwickelte dort Akku-Systeme für heutige Elektroautos und Reinhard hatte eine kleine Firma bei der er Akku-Systeme für E-Motorräder baute und servicierte.

Und so kam es, dass sie ihre E-Bikes richtig lagern wollten, nämlich NICHT mit 100% sondern eher so mit 80%. Da sie ja schon so viele kaputte Akkus aufgrund von schlechter Lagerung zum Reparieren bekamen.

Am Anfang stand die Zeitschaltuhr

Zu Beginn versuchten sie sich mit einer Zeitschaltuhr zu helfen. Die Idee war, nach dem E-Biken die Zeit zu errechnen, wie lange man laden müsste um auf die 80% zu kommen und dementsprechend die Zeitschaltuhr einzustellen. Was auch sehr gut funktionierte (bis auf wenige Ausnahmen). Jedoch war es sehr mühseelig und nevig ständig sich Gedanken dazu zu machen. Und so kam es, dass Reinhard, der ja hauptberuflich als Softwareentwickler arbeitet, einen Mikrocontroller gemeinsam mit einem Relay und einem Spannungsmesser diese Aufgabe übergeben wollte.

Das Problem mit den Akku-Steckern

Diese Idee wäre zwar die beste gewesen, jedoch scheiterte diese an einer Tatsache: Die Stecker zu den Akkus (Ladegerät zu E-Bike Akku) sind im Einzelhandel bei kaum einem Hersteller erhältlich. Und da diese ohne das entsprechende Werkzeug nur sehr schwer nach zu bauen  waren, verlief sich das Projekt im Sand und die Zeitschaltuhr musste wieder her.

Die Idee mit dem Wechselstrom

Ungefähr ein Jahr später hatte Dustin eine Idee:

"Könnte man auf den SOC schließen, wenn man nur die Ladeleistung misst? Denn die Spannung müsste ja eigentlich beim Laden ansteigen und die Ladegeräte laden ja meist mit einem konstanten Strom. Ergo müsste die Spannung entsprechend der aktuellen Leistung durch den aktuellen Strom errechenbar sein und somit sollte man auf den SOC schließen können."

Begeistert erzählte er diese Idee Reinhard, der ja eine Ausbildung zum Elektrotechniker abgeschlossen hat, und fragte ihn, ob das korrekt ist oder ob er da einen Denkfehler hat. Und dieser antwortete "theoretisch sollte das machbar sein".

Der erste Feldversuch und der Beweis der Funktion

Mit der Idee in ihren Köpfen und voller Begeisterung machten sich die beiden auf, ihre Theorie zu überprüfen. Zu diesem Zweck nahmen sie ein Strommessgerät (oder auch Energiemesser) und eine Kamera, welche über einen Zeitraffer alle 20 Sekunden ein Bild von der Leistung schoss.

Und siehe da: nach der Auswertung der Bilder war ein deutlicher Anstieg zu erkennen.

Der Beweis, dass diese Idee funktioniert, war somit gegeben.

Startschuss der Entwicklung

Dustin, der sich zu diesem Zeitpunkt beruflich neu orientierte, machte es sich zur Aufgabe, basierend auf dieser Idee, ein Produkt zu entwickeln um den Menschen die Akku schonende Behandlung ihrer E-Bikes einfach und praktisch zu ermöglichen. Nach fast 3 Jahren Entwicklung entstand so der Bikechef. Und im Dezember 2022 ging dann endlich der Verkauf, unterstützt durch einen Zeitungsartikel der Kleinen Zeitung, endlich los.